Bernd und Daniela

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Der Trabi stand tief im verschneiten Erzgebirge, die Abholung war im Winter. Als Zugfahrzeug für den Hänger diente ein alter T3 – Bus eines Freundes. Bei
dem stellte sich unterwegs die Heizung als defekt heraus, so dass ich nach Einbruch der Dunkelheit nur in einem Schlafsack eingewickelt frierend hinter
dem Lenkrad sitzen konnte.

Verkäufer war der Seniorchef eines Autohauses, bei dem der Trabi als Showobjekt sein Dasein fristetete. Als ich dort eintraf, wurde ich vom
Seniorchef erst Mal zum Kaffee gebeten, den wir dann im Hinterzimmer der Werkstatt zu uns nahmen. Dort hatten wir einige Fachsimpelein, der Kaffee
wurde mit rabenschwarzen, ölverschmierten Händen serviert, da der Seniorchef noch voll mitarbeitete.

Als es soweit war und der Trabi mit rauchendem Auspuff da stand, um auf den Hänger gefahren zu werden, wurde es dann emotional. Die ganze Familie hatte
sich zum Abschied vom Auto eingefunden. Beim Aufladen wurden vom Trabi noch einige Fotos geschossen, auch der Ehefrau des Seniors war es wichtig, das
Auto noch mal gesehen zu haben, denn es hatte sich ca. 10 Jahre im Besitz des Autohauses befunden und wurde verabschiedet wie ein Familienmitglied, so
dass ich bei der Abfahrt fast schon ein schlechtes Gewissen hatte.

Unterwegs war dann noch der Anlasser vom Bus defekt, so dass ich auch bei Pausen oder zum Tanken den Motor nicht mehr abstellen konnte, bis ich zu
Hause war.

Ca. 1,5 Jahre später ersteigerte ich dann auf ebay 2 Originalfelgen für den Trabi. Ich wollte ihn auf diese umrüsten, da bisher die Felgen vom
Nachfolgemodell montiert waren. Zufällig war der Verkäufer der Felgen nur etwa 10 km von dem Autohaus entfernt. Als ich die Felgen dort im Rahmen des
Sommerurlaubs abholte, kam ich mit ihm Gespräch. Dabei stellte sich heraus,dass er meinen Trabi kannte und mir dann noch Dinge über den früheren
Besitzer vor dem Autohaus erzählen konnte.

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